Whisky in Schottland – ein Burschungsvortrag von Franco Haldenwang

Eichenholzfässern reifen und wird anschließend mit 40% vol abgefüllt.

Doch wie kam es überhaupt zu dem Whisky den wir heute kennen?

Bereits im 5Jh, wurde durch die Missionierung der Kelten, das Wissen über Parfüm Destillation in Schottland verbreitet. Den ersten schriftlichen Beleg für die Whisky Destillation gab es 1494. In dem Beleg kauft ein schottischer Mönch 8 Bollen Gerstenmalz, was etwa 500kg entspricht und für ca. 400 Flaschen Whisky langte. Aufgrund dieser Menge kann man davon ausgehen, dass schon deutlich früher Whisky gebrannt wurde. Leider ist auch in der Zeit danach wenig über die Whisky Produktion bekannt, da die schottischen Clans den Whisky für sich selbst brannten und die Rezepturen geheim hielten.

1644 würde Whisky in Schottland offiziell besteuert, was zu 200 Jahre andauernden, teilweise auch blutigen Auseinandersetzungen mit Steuereintreibern führte.

1707 wurde Whisky brennen ohne Lizenz komplett verboten, was die schottischen Whisky Brenner auch nicht weiter beeindruckte.

Um 1800 öffneten die erst legalen und noch heute bestehenden Whisky Brennereien. 1823 würden die Steuern auf Whisky gesenkt. Wodurch sich das illegale Brennen nicht mehr lohnte und immer mehr Brennereien öffneten, beziehungsweise meldeten ihre Brennerei legal an.

1826 wurde das Coffey Still Verfahren entwickelt, mit dem es möglich wurde, große Mengen Whisky aus einfachem Weizen herzustellen. Allerdings schmeckte der sogenannte Grain Whisky nicht so gut wie der traditionelle Malt Whisky, weshalb man beide vermischte. Diese Mischung kennen wir heute noch als Blended Whisky. Ab 1850 kam es zu einem regelrechten Whisky Boom, da in Europa durch die Reblaus- und Mehltauplage der Wein knapp wurde. Leider mussten während der amerikanischen Prohibition 1920-1933 wieder viele Brennereien schließen.

Der Whisky wie wir ihn heute kennen entstand bei der Brennerei Glenfiddich. Dort kam es 1963 zu einem Mangel an billigem Grain Whisky, weshalb Glenfiddich Single Malt Whisky aus reinem Gerstenmalz auf den Markt brachte. Der Single Malt Whisky kam so gut an, dass die anderen Brennereien mit der Zeit ihre Produktion auf Single Malt Whisky umzustellen.

Heutzutage wird das Gerstenmalz in Großmälzereien hergestellt. Das Malz wird je nach Whisky mit oder ohne Torf Rauch getrocknet. Anschließen wird das Malz in der Brennerei geschrotet und mit Wasser erhitzt, um den Zucker darin zu lösen. Der entstandene Sud wird dann zu einer Art Bier vergoren. Der Unterschied zu Bier ist, dass kein Hopfen hinzugegeben wird. Das „Bier“ wird in eine Brennblase gefüllt und in der Regel zweimal destilliert. Das Besondere dabei ist, dass jede Brennerei ihre eigene Brennblasen Form hat, was sich auf den Geschmack auswirkt. Nach dem Destillieren, wird das Destillat in Eichenholzfässer gefüllt. Die Fass Wahl ist hierbei besonders wichtig, da sie ca. 60-80% des Geschmacks ausmacht. Meistens werden Alte Bourbon oder Sherry Fässer verwendet. Darin reifen die Whiskys oft deutlich länger als die vorgeschriebenen 3 Jahre, manchmal sogar über 30 Jahre.

Im Anschluss an den Vortrag gab es noch eine kleine Whisky Verkostung. Dabei konnte man den fruchtigen, nicht rauchigen Glenmorangie 10Jahre, mit dem intensiven und rauchigen Bowmore 12 Jahre vergleichen.

Whisky in Schottland – ein Burschungsvortrag von Franco Haldenwang