Psychologische Thriller – Ein Burschungsvortrag von Bilal Akdag

Da ich mich seit langem sehr für Film und Fernsehen begeistere und mich insbesondere für das Thriller- und Horrorgenre interessiere, entschied ich mich meinen Burschungsvortrag am 12.06.2020 über das Thema “Psychologische Thriller” zu halten.

Zunächst erklärte ich, dass der Thriller ein sehr breit gefasstes Genre ist, dessen Abgrenzung zu anderen Genres wie Horror und Mistery nicht ganz einfach erfolgt.
Allerdings gibt es zwei distinkte Stilmittel, die in (fast) jedem Thriller vorkommen: Nämlich Surprise (Überraschung) und Suspense (in Unwissenheit schweben).
Alfred Hitchcock beschrieb den Unterschied dieser beiden Stilmittel wie folgt: Es handelt sich um \emph{Surprise}, wenn zwei Personen in einem Cafe sitzen und plötzlich eine Bombe hochgeht.
Bei \emph{Suspense} hingegen sehen wir zunächst, wie eine Person eine Bombe im Cafe platziert und erleben anschließend, wie die zwei Personen sich im Cafe treffen.
Bei beiden Fällen wird Spannung erzeugt, allerdings geschieht das beim ersten plötzlich und nur für einen kleinen Moment.
Im zweiten Beispiel hingegen schleichend und über einen längeren Zeitraum.

Anschließend erklärte ich die Besonderheiten von psychologischen Thrillern, nämlich die Erzeugung und Beibehaltung von Spannung durch Einblicke in die Psyche der Charaktere und der stärkere Fokus auf das Innenleben.

Ich beschrieb die gängigen Themen, mit denen sich das Genre beschäftigt, wie die Philosophie und Ethik, Realität, psychische Belastung, Wahrnehmung und darauffolgend die erzählerischen Stilmittel.
Hierbei konzentrierte ich mich hauptsächlich auf den MacGuffin, Red Herring und den unglaubwürdigen Erzähler.

Der MacGuffin ist ein Ziel oder Objekt, welches die Geschichte voranbringt bzw. einleitet.
Obwohl es für die Charaktere häufig von großer Bedeutung scheint, spielt es, abgesehen davon die Geschichte voran zu bringen, meist keine größere Rolle.
Bekannte Beispiele sind der Koffer in Pulp Fiction (Tarantino 1994) oder die 40.000 Dollar in Psycho (Hitchcock 1960).

Der Red Herring ist eine falsche Fährte, die den Zuschauer von der Handlung hinweg führen soll.
Dieser ist unter anderem in Detektiv Geschichten wie Sherlock Holmes zu sehen.

Beim unglaubwürdigen Erzähler stimmen Realität und Wahrnehmung des Charakters, durch den die Geschichte erzählt wird, (potenziell) nicht überein.
Dies kann vom Charakter beabsichtigt sein oder an dessen Geisteszustand liegen, wie es beispielsweise in “Das Cabinet des Dr. Caligari” (Wiene 1920) der Fall war.

Anschließend erklärte ich die gesellschaftliche Relevanz des Genres anhand des Films Psycho (Hitchcock 1960), vor allem in Hinblick auf die Kritik gegenüber der zur damaligen Zeit vorherrschenden repressiven Familienstruktur.

Zum Schluss diskutierten wir über die Kritik am Genre bezüglich der angeblichen Verharmlosung und Verherrlichung von Kriminalität und psychischen Störungen.

Psychologische Thriller – Ein Burschungsvortrag von Bilal Akdag