Im Rahmen unserer politischen Diskussionen zur kommenden Bundestagswahl wurde die CDU von
Herrn Krug, Lehrer und Mitglied des Karlsruher Gemeinderats vertreten. Hauptdiskussionspunkte
waren nach einer Einführung über Parteigeschichte das neu erschienene Wahlprogram,
Bildungspolitik und die Flüchtlingskrise.
Herr Krug begann mit der Entstehungsgeschichte der CDU. Nicht programatisch, stellvertretend für
ein Wählerklientel, wäre sie an der Basis gegründet worden. Unabhängig voneinander, bewegt von
dem Wunsch einer überkonfessionellen Bürgerpartei, wären an vielen Orten West- und
Ostdeutschlands örtliche CDU Kreise gegründet worden. Anders als das Zentrum, oder die
Konservativen Kleinparteien der Weimarer Republik sollte die CDU pragmatisch an der Regierung
möglichst im Sinne des bürgerlichen Willen handeln. So erklärt sich, so Krug, der Vorwurf
Kanzlerwahlverein zu sein und wenig Program vorzuweisen. Ziel war nämlich nie die
Durchsetzung eines Dogmas, man regierte konservativ auf auftretende Probleme.
Damit kam der Referent gleich den ersten Vorwürfen zuvor. Denn viel Diskussionsbedarf betraf da
als inhaltsleer empfundene Parteiprogramm. Die Partei scheint sich über Allerweltsaussagen aus
konkreter Information des Bürgers entziehen zu wollen. Auch der Wahlkampf generell soll eher auf
Kritik am Gegner, als auf eigenen Stärken fußen. Ein klares Profil ist nicht erkennbar, kein
Bekenntnis zu irgend einer konkreten Politik; dies aber sei, wie Krug ausgeführt hat auch nicht
zwingend Aufgabe und Tradition der CDU. Durch ihre Pragmatik und als Symbol für Stabilität und
ein “weiter so” in der Gesellschaft bleibt die Partei in einem Stimmenhoch trotz der sie hart
getroffenen Asylkrise.
So sei das Ziel der CDU nach wie vor die Bewahrung zB. der Familie, der Werte, der Sicherheit,
ohne sich jedoch Neuerungen zu verschließen und Notwendigkeiten zu leugenen. So sind auch die
Nachgabe des Migrationsdrucks und die jüngste Legalisierung der “Ehe für alle” zu erklären.
Politischer Stammtisch CDU